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 Feier an der Grundschule Miltach

„Leit, Leit, Leitl müaßts lusti sei!“ sangen und tanzten die Kinder der 2. Klassen – der richtige Einstieg in den letzten Schultag vor den großen Sommerferien. Schulleiterin Ulrike Nauen konnte „den harten Kern“ der Schulfamilie in der Turnhalle begrüßen: Alle Kinder, alle Lehrer, zum Teil mit Angehörigen, die Geistlichkeit, der Elternbeirat mit Vorsitzender Bärbel Kargl, die Bürgermeister der drei Gemeinden des Sprengels: Wolfgang Eckl aus Blaibach, Hans Aumeier aus Miltach und Ludwig Klement, Bürgermeister von Zandt und zugleich Schulverbandsvorsitzender.
Die Rektorin sagte: „Die Familie rückt zusammen, wenn es ernst wird und ernst wird es, wenn einer oder gar mehrere die Familie verlassen. Und so ist es heute. Es gilt, die, die gehen wollen oder gehen müssen, zu ehren, zu würdigen und ohne Wehmut zu sagen: „Alles Gute und viel Glück auf allen Wegen“.
Als erstes standen die beiden jungen Lehramtsanwärterinnen  im Mittelpunkt. Sandra Koller hatte an der Schule in Miltach ihr erstes Jahr im Schuldienst abgeleistet. Die Rektorin bescheinigte ihr besondere pädagogische Qualitäten, Ruhe und Übersicht im Handeln: „Frisch von der Uni, aus dem theoretischen Überbau heraus hast du dich in der Realität der Schule und der Kindlichkeit schnell zurecht gefunden. Besonders gefallen haben mir und sicher auch den Kindern die originalen Begegnungen mit der Feuerwehr, im Wald, am See, die du ermöglicht hast – getreu den Grundsätzen von Maria Montessori: „Was nicht in den Sinnen war, kommt nicht in den Verstand.“
Julia Pittoni hatte in diesem Jahr die Klasse 3b als Klassenleiterin geführt. Eine gescheite, kollegiale, immer freundliche und tatkräftige Kollegin, die stets Späße und Scherze auf den Lippen hatte, hatte die Herzen der Schüler im Sturm erobert und die Eltern mit ihrer Kompetenz überzeugt. Ihr Unterricht war, so die Schulleiterin,  effektiv, abwechslungsreich, handlungsorientiert und nie langweilig. Auch hier hätte die große Pädagogin Maria Montessori ihre Freude gehabt: „Erkläre mir, und ich vergesse. Zeige mir, und ich erinnere. Lass es mich tun, und ich verstehe.“ Trotz ihrer hervorragenden Prüfungsnote wird die Lehrerin im kommenden Schuljahr irgendwo in Oberbayern eingesetzt werden. Ulrike Nauen fügte an: “Komm heim, sobald es geht!“
Für die beiden jungen Lehrerinnen sangen dann ihre Kinder „Dieses Jahr geht nun zu Ende“, bevor Schule und Elternbeirat die scheidenden Lehrerinnen beschenkten.
Auch Pfarrer Augustin Sperl wird im nächsten Schuljahr keinen Unterricht mehr an der Grundschule Miltach halten. So galt es auch hier, Bilanz zu ziehen. Die Schulleiterin fasste zusammen:
Pfarrer Sperl ist seit dem 1.2.1984 in Blaibach als Pfarrer tätig und war seitdem Religionslehrer in der dortigen Schule. Nach der Einsprengelung der Schule Blaibach in den Schulsprengel Miltach unterrichtete er auch an der Grundschule Miltach und sind seit dem 1. 9. 2001 hier als Religionslehrer tätig, insgesamt also 34 Jahre im Schuldienst.
In ihrem humorvollen Sketch brachten die Kinder der Klasse 3b (Erzählerin Romy Schnitzbauer) zum Ausdruck, wie Pfarrer Sperl (gespielt von Timo Wittenzellner) im Unterricht „sehr gut“ und als „hervorragende Kraft“ (Lilli Janker spielte die Rektorin) gearbeitet hatte, sich jetzt aber nach Entspannung sehne, die er vor allem im warmen Wasser der Quelle von Bad Füssing fände. Frei nach Udo Jürgens sangen die Kinder:
„Sie brauchen niemals nach New York.
Sie müssen niemals nach Hawaii.
Sie brauchen nur Bad Füssing und die Pension Köck.
Sie tauchen ein und machen „platsch“,
das ist Ihr Lebenselixier
Im Wasser schweben alle Sorgen einfach weg.“
So war das Geschenk von Schule und Schulverband dann auch einige Tage Übernachtung mit Frühstück im bevorzugten Quartier des Pfarrers in Bad Füssing. Auch der Elternbeirat mit Bärbel Kargl an der Spitze schloss sich an mit dem Dank der Eltern an den langjährigen Religionslehrer.
Auch für Förderlehrerin der Schule war die Stunde des Abschieds gekommen. Cornelia Kuchler war seit  September 1979 an der Stammschule Miltach mit den Schulorten Blaibach und Harrling eingesetzt gewesen. Später unterrichtete sie auch in Chamerau in den Kombiklassen 1 / 2 und 3 / 4. Die letzten 3 Schuljahre war Frau Kuchler alleine an der Grundschule in Miltach tätig, davon leistete sie 2 Stunden in der Woche im Kindergarten Miltach bei den Vorschulkindern ab.
Schulleiterin Ulrike Nauen zählte auf, was Frau Kuchler für die Schule geleistet hatte: Verwaltung der Bücher und der Lehrerbücherei,  Schulchronik, Büro, Lehrmittelwart, hochwertige Differenzierungsarbeit in den großen Klassen, Schulvorbereitung im Kindergarten.
Da es fraglich ist, in welchem Umfang der Schule wieder ein Förderlehrer zugeteilt werden wird, fragten die Lehrer in ihrem berührenden Abschiedslied immer wieder: „Wos soi ma ona di nua macha?“
Der schöne Blumenstrauß und viele Geschenke der Schule, des Schulverbandes, des Elternbeirats zeigte noch einmal die Beliebtheit der Förderlehrerin, die von der Schulleiterin ihre Ruhestandsurkunde erhielt.
Zum Schluss galt es, Lehrerin Luise Renner aus dem Schuldienst zu verabschieden
Nach dem Abitur 1974 studierte sie an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät Regensburg bis 1977 und schloss mit dem 1. Staatsexamen. Das Referendariat leistete Luise Renner an verschiedenen Schulen ab (Bad Kötzting, Eschlkam, Mitterdorf, Weiding – Dalking). Nach einer Erziehungspause von einigen Jahren nahm die Lehrerin im Schuljahr 1990/91 ihre Tätigkeit an der Schule Miltach wieder auf. Sie war in Miltach und Harrling eingesetzt, erst in den Klassenstufen 3 und 4, dann in 1 und 2, aber auch Englisch in 3 und 4, Mädchensport in 5 und 6 . Die Rektorin bezeichnete sie als eine Lehrerin „aus echtem Schrot und Korn“, die alles kann und alles macht, höchst kompetent in vielen Bereichen. Wörtlich sagte sie: “Das sind die Menschen, die uns in der Schule weiterbringen, denen man Kinder getrost anvertrauen kann. Ich gönne dir deinen Ruhestand,  aber Lehrer deines Kalibers mag man nicht gerne verlieren.“
Mit dem Lied der Lehrer, Geschenken von Schule, Schulverband, Klassenelternsprecher und Elternbeirat wurde Luise Renner ein letztes Mal gewürdigt, bevor sie aus den Händen der Rektorin die Ruhestandsurkunde entgegennehmen konnte. Mit einem gemeinsamen Segenslied aller Anwesenden schloss die gelungene Feier.
 
Verabschiedung der Lehramtsanwärterinnen: Von links nach rechts: Schulleiterin Ulrike Nauen, Sandra Koller, Julia Pittoni
 
Timo Wittenzellner als Pfarrer Sperl – er fragt: "Wart ihr am Sonntag in der Kirche – die Kinder antworten: „Ja, Herr Pfarrer“"
 
Timo Wittenzellner als Pfarrer Sperl – nun mit Schwimmmontur fürs Bad gerüstet
 
Pfarrer Sperl mit römisch – katholischer Schwimmente
 
Elternbeiratsvorsitzende Bärbel Kargl würdigt und schenkt
 
Ulrike Nauen mit Förderlehrerin Cornelia Kuchler
 
Der Lehrerchor, Ulrike Nauen und Luise Renner; von links nach rechts:
 
Reihe vorne: Zwei Schüler, die Geschenke halten, Cornelia Kuchler, Luise Renner, Pfarrer Sperl
Reihe hinten: Wolfgang Eckl (Bgm. Blaibach), Ludwig Klement (Bgm. Zandt und Schulverbandsvorsitzender) Hans Aumeier (Bgm. Miltach)